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Eutin. Der Kreis Ostholstein erstellt ein Klimaschutzkonzept zur Reduzierung des Kohlendioxyd-Ausstoßes im Kreisgebiet. Der Ausschuss für Natur, Umwelt, Bau und Verkehr des Kreistages hatte in 2013 den Beschluss dafür gefasst. Das Klimaschutzkonzept wird durch das externe Beratungsbüro infas enermetric Consulting GmbH in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung und örtlichen Akteuren aufgestellt. Ende 2015 soll das Konzept inklusive der Benennung von konkreten Zielen und Maßnahmen fertig sein, danach wird ein Klimaschutzmanager die Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen unterstützen.

Landrat Reinhard Sager und Thomas Pöhlker vom Beratungsbüro infas enermetric stellten kürzlich die ersten Schritte und die weitere Planung vor. Das Büro hat auch schon andere Kreise in Deutschland in Sachen Klimaschutz beraten. Sager sieht in dem Projekt eine Chance, in Ostholstein ein breites Bündnis aus Politik, Verwaltung und regionalen Akteuren zu etablieren, das sich engagiert und nachhaltig für den Klimaschutz im Kreis einsetzt und das Thema in der Region neu positioniert: „Das Konzept soll zum einen die Belange des Kreises auf die der Kreis selbst Einfluss hat, wie zum Beispiel die eigenen Liegenschaften oder den ÖPNV, berühren. Zum anderen sollen auch besonders übergreifende Aspekte, wie beispielsweise der Tourismus, zum Gegenstand des Klimaschutzkonzept werden.“ Vorteilhaft sei, dass bereits vorliegende Klimaschutzkonzepte aus den Gemeinden in das Kreiskonzept einfließen und somit Synergien geschaffen werden können.

Ausgehend von der Zielsetzung der Bundesregierung, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 zu senken, sollen im Rahmen des Konzeptes die Möglichkeiten zur Reduzierung des Kohlendioxydausstoßes im Kreisgebiet insgesamt identifiziert und quantifiziert werden. So wird unter anderem für alle im Kreis Ostholstein relevanten Sektoren wie zum Beispiel Gebäude der öffentlichen Hand, private Haushalte, Wirtschaft, Verkehr oder Tourismus eine Analyse der Energie-Einsparpotenziale durchgeführt. Neben interessierten Bürgern sollen auch Kommunen, die drei AktivRegionen im Kreisgebiet, das Handwerk, Wirtschaftsunternehmen, Energieversorger sowie Verbände aus allen gesellschaftlichen Bereichen, Schulen und andere Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, Fachplaner wie Ingenieure oder Architekten, kirchliche Einrichtungen und die Medien eingebunden werden.

Die Ergebnisse werden schließlich Grundlage für die regionale Klimaschutzdiskussion sein und einen Vergleich mit anderen Kreisen ermöglichen. Nicht zuletzt werden nach der Erstellung des Maßnahmenpakets Controlling-Instrumente geschaffen, die die Erreichung der Klimaschutzziele kontrollieren. Das Controlling soll unter anderem eine kontinuierliche Datenerfassung und –auswertung umfassen sowie die Veränderungen in der CO2-Bilanz und beim Energieverbrauch dokumentieren. Zugleich dadurch erkennbar werden, welche Wirkung die Umsetzung des Konzeptes oder einzelner Maßnahmen konkret entfaltet.

Im Rahmen einer öffentlichen Auftaktveranstaltung mit möglichst vielen interessierten Akteuren im April wird eine Arbeitsgemeinschaft eingerichtet, die die Erstellung des Konzeptes bis Ende des Jahres mit zwei öffentlichen Veranstaltungen zur Darstellung der jeweils aktuellen Zwischenbilanz begleitet. Das Projekt hat insgesamt einen Zeithorizont von ungefähr zehn Jahren.

Der Fachdienst Regionale Planung des Kreises wird das Konzept federführend begleiten. Die Gesamtkosten für die Erstellung des Konzeptes belaufen sich auf rund 80.000 Euro. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fördert das Konzept mit einem Zuschuss in Höhe von 85 Prozent der Kosten.

Autor: Die Pressesprecherin, 16.02.2015 
Quelle: Kreis Ostholstein