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Ehrennadel des Kreises für fünf Ehrenamtler

Eutin. Für ihre besonderen Verdienste wurden am 25. Juni fünf ehrenamtlich Tätige von Kreispräsident Harald Werner und dem ersten Stellvertretenden des  Landrats Timo Gaarz im Rittersaal des Eutiner Schlosses ausgezeichnet.

Die Ehrennadel des Kreises Ostholstein erhielten in diesem Jahr Edelgard Schlitzkus aus Grube, Gerhard Sentker aus Stockelsdorf, Monika Gertenbach aus Bad Malente-Gremsmühlen, Peter Faecks aus Großenbrode und Hans-Walter Oldenburg aus Groß Schlamin.

Für den musikalischen Rahmen sorgten der elfjährige Noah Weissenfeld (Saxophon) und Petra Marcolin (Klavier) von der Kreismusikschule Ostholstein.

Kreispräsident Werner begrüßte die Anwesenden und unterstrich die Bedeutung des Ehrenamtes: „Menschen, die sich für das Wohl der Allgemeinheit verantwortlich fühlen und das tun, was sie in diesem Sinne für richtig halten, leisten einen wesentlichen Beitrag für unsere Gesellschaft. Sie prägen unser Zusammenleben, fördern den sozialen Zusammenhalt und sind wichtiger Bestandteil der Lebensqualität in unserem Kreis.“

In ihren Ansprachen gingen die Gastredner Sven Lange (37) vom Kreisfeuerwehrverband und Jakob Sundermeyer (15) vom Blasorchester Lensahn darauf ein, was sie veranlasst hat, sich ehrenamtlich zu engagieren. Beide schildern, welche Freude die gemeinsame Arbeit mit anderen macht und wie sehr diese Tätigkeit auch ihr eigenes Leben bereichert.

Persönliches Engagement und Solidarität für die Gemeinschaft sind wesentliche Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Menschen, die freiwillig ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Kraft in die ehrenamtliche Tätigkeit investieren, gebührt Lob, Dank und Anerkennung.

Mit der Ehrennadel des Kreises Ostholstein wurden ausgezeichnet:

Edelgard Schlitzkus engagiert sich seit ca. 15 Jahren für den Förderkreis zugunsten unfallgeschädigter Kinder e. V. Sie sammelt Spenden für den Förderkreis. Hierfür veranstaltet sie mit großem Aufwand zweimal im Jahr Gartenfeste in ihrem eigenen Garten. Gegen Eintritt gibt es ein Spanferkel-Essen. Begleitet werden die Feste mit einer Tombola, deren Gewinne Frau Schlitzkus in mühsamer Arbeit zusammenstellt und sammelt. Der Erlös, der sich zwischenzeitlich auf 35.000 bis 40.000 € angesammelt hat, wird dann dem Verein zur Verfügung gestellt. Besucht werden die Gartenfeste mittlerweile von 80 bis 100 Personen. Frau Schlitzkus wollte „etwas Gutes“ tun und ist nun mit Leib und Seele dabei. Allein aus menschlicher Sicht ist es beeindruckend, was sie leistet. Edelgard Schlitzkus ist ein Mensch aus der „2. Reihe“, jemand, der sich nicht in den Vordergrund stellt, dem es unheimlich wichtig ist, anderen - und hier insbesondere Kindern – zu helfen. Unterstützung erhält Frau Schlitzkus von ihrem Ehemann und auch von ihren Kindern und Enkeln. 

Gerhard Sentker gründete 1998 mit sechs weiteren Mitgliedern den Golf Club Curau e. V. (GCC). Er wurde damals zum 1. Vor­sitzenden gewählt und hatte dieses Amt bis 2016 inne. Das Motto aus den Anfängen „GCC – ein Golfclub für jeder Mann und jede Frau“ hat bis heute Bestand. Dies ist insbesondere – neben den derzeit acht Mitarbeitern des Golf Clubs – der Verdienst von Herrn Sentker. Er fühlte sich von Anfang an für das Wohlbefinden der Mitglieder und der Golfanlage verantwortlich. So war er bis 2016 täglich für viele Stunden auf dem Platz im „Dienst“, d. h. während der Golfsaison von Mai bis September häufig bis 40 Stunden die Woche. Für die eigenen Golfspiele war oft keine Zeit; nicht selten wurde er für einen „Greenkeeper“ („Gärtner auf Golfanlagen“) gehalten. So manchen frühen Morgen hat er die Beregnung des Grüns sichergestellt. Zu den Stärken und Fähigkeiten von Gerhard Sentker gehört, dass er für viele Probleme eine handwerkliche Lösung parat hat, wenn es z. B. Probleme mit der Elektrik oder Maschinen gab. Aber er hatte auch Lösungen für die Golfplatzanlage und deren Pflege, hier durch seine Kenntnisse über Rasensaaten oder biologisches Düngen. Dort, wo sein Können an Grenzen stößt, hat er sich phantasievolle Hilfe von Mitgliedern und Außenstehenden geholt. So konnten teure Aufträge vermieden und Vorhaben erschwinglich umgesetzt werden. Herr Sentker ist für die Mitglieder des GCC ein gesuchter Ansprechpartner. Und: er hat für seine vielfältigen Kosten nie irgendeinen Aufwendungsersatz geltend gemacht. 

Monika Gertenbach ist seit 2012 die 1. Vorsitzende der 1996 gegründeten Eutiner Tafel. Rund 100 Mitglieder zählt der Verein. Die Eutiner Tafel versorgt aktuell etwa 750 Menschen mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs. Ein ganz besonderes Anliegen sind Frau Gertenbach auch immer wieder Kinder und Jugendliche. Auf ihre Initiative hin konnte die Eutiner Tafel im Jahr 2014 den Brötchen-Express ins Leben rufen. In Absprache mit den Schulleitungen werden Kinder mit einem kleinen Frühstück versorgt, die von zu Hause kein Frühstück mitbekommen. Heute können Erstklässler aus bedürftigen Familien mit hochwertigen Schulranzen versorgt werden, um eventuellen Ausgrenzungen entgegenzuwirken. Und ebenfalls auf Frau Gertenbachs Bestreben hin kann die Tafel Kindern von Bedürftigen den Besuch der Weihnachtsmärchen des Theaters Mischpoke ermöglichen. In all ihren Funktionen ist sie eine überaus tatkräftige Persönlichkeit mit überdurchschnittlichem Engagement für den Verein. Insbesondere aber trägt Monika Gertenbachs herzliches, aus­gleichendes Wesen zur erfolgreichen Arbeit der Eutiner Tafel bei.

Peter Faecks ist mit Leidenschaft und unnachahmlichem Engagement in verschiedenen Vereinen in Großenbrode ehrenamtlich tätig. So ist er seit 1967 Mitglied in der Olen Gill Großenbrode; hier war er von 1979 bis 1981 Kassierer und von 1986 bis 2005 Major. Von Anfang an ist Herr Faecks Mitglied im „Dat Ole Gill Theater“, und zwar als Schauspieler, Sänger und Organisator (seine künstlerische Begabung ist jedes Jahr beim Neujahrsempfang der Senioren zu erleben). Auch im Großenbroder Sportverein engagiert Herr Faecks sich ehrenamtlich; von 1975 bis 1977 war er Vorsitzender des Vereins und maßgeblich für den Bau der sportlichen Anlagen verantwortlich. Seit 20 Jahren ist er Mitglied im Förderverein für Heimatkunde und Landschaftsgestaltung und „arbeitet“ dort auch im Vorstand. Aktuell betreut Peter Faecks zudem die neu gegründete Gruppe der Plattschnacker, und einmal wöchentlich betätigt er sich noch einmal als Lehrer und bringt einigen Gildebrüdern die plattdeutsche Sprache bei. Und auch als Gemeindevertreter war Herr Faecks von 1982 bis 1990 in der Gemeinde Großenbrode tätig.

Hans-Walter (Johnny) Oldenburg hat das Amt des 1. Vorsitzenden des Tierschutzvereins Oldenburg von April 2000 bis April 2018 ununterbrochen ehrenamtlich ausgeübt und sich während dieses Zeitraumes durch sein unermüdliches persönliches Engagement große Verdienste um die Gewährleistung des Tierschutzes im Nordkreis erworben. Vor dem Amtsantritt von Herrn Oldenburg stand das Tierheim wegen baulicher und sonstiger Mängel vor einer behördlich angeordneten Schließung. Herr Oldenburg entwickelte mit dem Vorstand und in Abstimmung mit der zuständigen Behörde, dem Kreisveterinäramt, erste Pläne, das Tierheim baulich und funktional so herzustellen, dass es wenigstens den Mindestanforderungen der geltenden Tierschutzbestimmungen entsprach und eine Betriebsgenehmigung erhalten konnte. Dieses konnte nur durch Stiftungsmittel und Sponsorengelder gelingen. Auf Initiative von Hans-Walter Oldenburg wurde auch die Personalstruktur verändert. Es wurden 2001 erstmalig eine ausgebildete Tierpflegerin und eine Auszubildende eingestellt. Inzwischen verfügt das Tierheim über vier ausgebildete Tierpfleger und vier Auszubildende; und es verfügt auch über eine Vertragstierärztin. Die Tierbetreuung wird ergänzt durch ca. 20 ehrenamtliche Vereinsmitglieder. Dem Tierschutz Oldenburg und Umgebung von 1965 e. V. ist bewusst, dass die überaus positive Entwicklung in ganz hohem Maße dem 18 Jahre währenden großen ehrenamtlichen Engagement des ehe­maligen Vorsitzenden Hans-Walter Oldenburg zu verdanken ist. Aber auch in seiner Heimatgemeinde Groß Schlamin war Herr Oldenburg als Gemeindevertreter tätig. Und die Ortsfeuerwehr Schlamin fördert er als passives Mitglied; er finanziert u. a. aus eigener Tasche die zusätzliche Alarmierung der Kameraden über Handys.

Autor: Die Pressesprecherin, 26.06.2019 
Quelle: Kreis Ostholstein