Schottergärten
Schottergärten sind mittlerweile weitreichend verboten. Und das ist auch gut so, denn sie schaden Mensch und Umwelt.
Was sind Schottergärten?
Ein Schottergarten ist eine großflächig mit Steinen bedeckte Gartenfläche, in welcher die Steine (Kies, Schotter) das hauptsächliche Gestaltungsmittel sind. Pflanzen kommen nicht oder nur in geringer Zahl vor; Sträucher oft nur durch strengen Formschnitt künstlich gestaltet.
Verbot von Schottergärten
Schottergärten sind nach § 8 Abs. 1 Satz 1 der Landesbauordnung für das Land Schleswig-Holstein (Landesbauordnung – LBO –) grundsätzlich verboten. Denn nach dieser bauordnungsrechtlichen Vorschrift sind die nicht mit Gebäuden oder vergleichbaren baulichen Anlagen überbauten Flächen der bebauten Grundstücke wasseraufnahmefähig zu belassen oder herzustellen und zu begrünen oder zu bepflanzen, soweit dem nicht die Erfordernisse einer anderen zulässigen Verwendung der Flächen (z. B. Terrassen, notwenige Stellplätze, Zufahrten, Gehwege, andere Nebenanlagen wie beispielsweise Gartenhäuser) entgegenstehen.
Rechtliche Grundlagen
Gemeindliche Bebauungspläne oder andere gemeindliche Satzungen können Festsetzungen zu den nicht überbauten Flächen treffen. Eine solche gemeindliche Regelung geht dann dem grundsätzlichen Verbot von Schottergärten in der Landesbauordnung vor. Die Gemeinden haben die Möglichkeit nach den §§ 9 Abs. 1 Nr. 15, 20 und 25 BauGB Festsetzungen im Bebauungsplan zu treffen. Insbesondere eine Festsetzung nach § 9 Abs. 1 Nr. 25 BauGB kann gemäß § 178 BauGB unmittelbar durch die Gemeinde durch Verwaltungsakt und ggf. mit Zwangsmaßnahmen durchgesetzt werden. Weiterhin haben die Gemeinden die Möglichkeit Grünordnungspläne (§ 11 Abs. 6 BNatSchG) oder Örtliche Bauvorschriften (§ 84 LBO, Gestaltungssatzung) zu erlassen.
Warum sind Schottergärten nicht gut für Natur und Umwelt?
Ziel der bauordnungsrechtlichen Verpflichtung zur wasseraufnahmefähigen und begrünten Gartengestaltung ist der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen.
Schottergärten haben ökologische Nachteile, da Insekten, Vögel und andere Kleintiere weder Nahrung noch Lebensraum vorfinden, Schotter heizt sich im Sommer stark auf, Feinstaub wird nicht gefiltert und somit steigt die Staubbelastung, Lärm wird verstärkt, Boden wird verdichtet und zerstört, Wasser kann nicht oder nur schwierig versickern.
(Ökologische) Nachteile:
- Insekten, Vögel und andere Gartentiere finden weder Nahrung noch Lebensraum
- Regelmäßiges Reinigen nötig - Einsatz von Laubbläsern und Hochdruckreinigern kostet Energie und schädigt Kleinlebewesen
- Einsatz von Pestiziden tötet Lebewesen
- Schotter heizt sich im Sommer stark auf
- Feinstaub wird nicht gefiltert, Staubbelastung steigt
- Boden wird verdichtet und zerstört, später aufwändige Renaturierung nötig
- Wasser kann gar nicht oder nur schwer versickern, Hochwasser wird begünstigt
- Lärm wird verstärkt
- wirken optisch monoton
- Teuer in der Anschaffung
- Schnell unansehnlich durch Algen (grün)
Alternative Gartenformen
Die Begrünung und/ oder Bepflanzung beinhaltet die (Neu-)Anlage von Rasenflächen, das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern sowie das Anlegen von Beeten. Gerne können auch bereits vorhandene Beete integriert und damit erhalten werden.
Förderung
Grundstückseigentümer:innen erfahren finanziellen Anreize durch Förderprogramme oder Wettbewerbe.
An dieser Stelle sollen zeitnah Informations- und Förderprogramme sowie Anreize zum Rückbau der jeweiligen Städte und Gemeinden zur Verfügung gestellt werden.
Flyer - Informationen und Alternativen
Hier geht es zum Flyer - Informationen und Alternativen.