Inhalt
Inhalt
Ausstellung "50 Jahre Kreishaus"
Der Kreis zeigt hier anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums eine Ausstellung der besonderen Art.
Ein virtueller Rundgang durch und um das Kreishaus in der Lübecker Straße 41. Dabei darf weder der Blick auf die Enstehungsgeschichte des Gebäudekomplexes noch ein Ausblick auf den geplanten Erweiterungsbau im Innenhof fehlen.
Wussten Sie, dass im Innenhof der Kreisverwaltung ein Gefängnis beheimatet war, dass sich im Treppenaufgang des Portaleingangs Wandmalereien verbergen oder ....
Mit einem Klick auf das jeweilige Bild erfahren Sie mehr dazu.
Das Qualensche Palais: Wo heute der als »Altbau« bezeichnete Trakt der Kreisverwaltung steht, befand sich vormals das sogenannte »Qualensche Palais« (Bild von 1909)
Benannt nach dem königlich dänischen Minister, Kammerherr von Qualen, der dort mit seiner Familie bis 1830 lebte.
Das Gebäude wird von 1835 an viele Jahre als Kollegienhaus und später als Verwaltungssitz genutzt. 1836 wird im hinteren Grundstücksteil ein Gefängnis gebaut.
Neubau der »Regierung« als Modell: Als das »Qualensche Palais« als Regierungsgebäude des Großherzogtums Lübeck Anfang des 20. Jahrhunderts zu klein wird, beschließt der Oldenburgische Landtag einen Neubau.
Der beauftragte Regierungsbaumeister Wohlschläger entwirft ein Modell im Stil des Neubarock mit Jugendstilelementen.
Neubau der »Regierung« : Zunächst entsteht 1909/1911 der zweigeschossige Bau eines repräsentativen »Regierungsgebäudes«. Zur Lübecker Straße hin ziert ein vorgelagerter Portikus mit Balkon den Gebäudekomplex.
Hinter den Balkontüren befindet sich - wie heute immer noch - ein großer Sitzungssaal.
Ab 1911 sind neben der »Regierung« auch das Verwaltungsgericht und verschiedene Verwaltungsteile wie z.B. die Landeschausseeverwaltung sowie Katasteramt und Hochbauamt in dem Gebäude untergebracht. Es ist mit Zentralheizung und Gaslicht ausgestattet. 17 Büros haben ein Telefon.
Das Kreishaus (2018): Blick auf den Altbau mit Portal von der Lübecker Straße.
Wappenkartusche: Das Portal wird von der Wappenkartusche des Bauherrn, dem damals regierenden Großherzog von Oldenburg Friedrich August geziert (Regierungszeit 1900 - 1918).
Kreisverwaltung mit Gefängnis in einer Luftaufnahme von 1954: Eine Luftaufnahme aus dem Jahre 1954 zeigt die damalige Kreisverwaltung Eutin (1937 - 1970) mit dem Amtsgerichts-Gefängnis im heutigen Innenhof.
Nach dem II. Weltkrieg wird hier in dem Gebäude die sogenannte Schweden-Spende (Lebensmittel, Kleidung, Hausrat) verteilt.
Später verfällt das »Gefängnis« und wird 1968 abgerissen.
Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges: Im ersten Obergeschoss des Altbaus der heutigen Kreisverwaltung Ostholstein ist immer noch das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges zu sehen, das 1934 aufgestellt wurde. Es zeigt eine Bronze-Plastik »Krieger mit Schwert« von Professor Carl Rhein und listet die Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Regierungsmitarbeiter auf.
Die Eingangshalle im Altbau: Das Bild aus dem Jahr 1917 birgt ein Geheimnis.
In den vier Rundbögen beiderseits des Treppenaufgangs verbergen sich Malereien des Künstlers Werner Lange (1888 bis 1955). Es handelt sich um vier Berufsmotive: Bauer, Fischer, Zimmermann und Schmied, die 1935 dort vom Künstler in expressionistischem Malstil angebracht werden. Anfang der 60er Jahre verschwinden die Malereien hinter einem Kalkanstrich und Dispersionsfarbe. Bestrebungen, die Malereien wieder freizulegen, verliefen bisher im Sande.
Foto: Peter Krauß
Kreishaus Altbau Eingangshalle (2018): Blick von der Eingangstür in die Eingangshalle mit Treppenaufgang und Säulen.
Foto: Peter Krauß
Treppenhaus: Das repräsentative Treppenhaus im »Altbau« ist bis heute in seinem ursprünglichen Charakter erhalten geblieben. Es wurden im Zuge der Erweiterungen nur Maßnahmen durchgeführt, die zur Erhaltung oder durch die organisatorische Umplanung notwendig wurden.
Foto: Peter Krauß
Kreishaus Altbau (innen, 2018): Blick in den Gewölbe-Gang im zweiten Obergeschoss des Altbaus. (Fischaugen-Optik)
Foto: Peter Krauß
Der Kreis Ostholstein wird »geboren«.
1970 fusionieren die Kreise Eutin und Oldenburg auf Beschluss des Lantags vom 16. Dezember 1969 zum Kreis Ostholstein. Die Kreisstadt heißt Eutin. Die vorausgegangenen Proteste gegen die Kreisgebietsreform konnten diese nicht verhindern.
Regierungsgebäude: Schon vor der Fusion, in den 50er Jahren gab es große Raumnot, sodass 1957 im hinteren Bereich des Haupthauses (Altbau, hier mit Vorplatz zu sehen), am Jungfernstieg, ein zweistöckiges Gebäude errichtet wurde. Für die Zusammenführung der auseinanderliegenden Verwaltungsstellen nach der Gebietsreform reichten die Räumlichkeiten in Eutin nicht aus. Ein großräumiger Neubau sowie ein Parkhaus werden geplant.
Foto: Eckhard Meier
Abbrucharbeiten: Um mit dem geplanten Großbau beginnen zu können, muss die historische Bausubstanz weiträumig abgerissen werden. Teilweise sind die Häuser in desolatem Zustand, einige stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert, sind stadthistorisch wertvoll und würden heute unter Denkmalschutz stehen.
Foto: Eckhard Meier
Foto: Eckhard Meier
Freigeräumte Baustelle: Auf der freigeräumten Baustelle werben die Eutiner Festspiele 1976 für die Opern im Schloßpark. Die Weber-Oper »Der Freischütz« ist zum Inbegriff der Festspiele geworden. (Die Gründung der »Sommerspiele« erfolgte 1951 zu Ehren des Komponisten Carl Maria von Weber, der 1786 in Eutin geboren wurde.)
Foto: Eckhard Meier
Foto: Eckhard Meier
Parkhaus im Bau: Auf dem Grundstück Weidestraße/ Weberstraße wird Ende der 1970er Jahre ein Parkhaus mit 206 Pkw-Einstellplätzen und einem vorgelagerten, öffentlichen Parkplatz für 30 Stellplätze errichtet. 2010 entsprach dieses Parkhaus nicht mehr den aktuellen Anforderungen, wurde abgerissen und wich damit einem modernen Stellplatz.
Foto: Eckhard Meier
Stellplatzanlage statt Parkhaus: Blick von der Lübecker Straße auf die neue Stellplatzanlage mit Schranken und Informationstafel
Foto: Eckhard Meier
Großbaustelle in der Lübecker Straße: Von 1976 bis 1978 erfolgte der Umbau und die Erweiterung des Kreisverwaltungsgebäudes an der Lübecker Straße. Unter Berücksichtigung der vorhandenen Bausubstanz wurde ein dreigeschossiger Baukörper mit einem Innenhof und zweifacher Anbindung an den Altbau entwickelt.
Foto: Eckhard Meier
Foto: Eckhard Meier
Großbaustelle in der Lübecker Straße mit Kran: Das Gebäude folgt dem Verlauf der Lübecker Straße, der Weberstraße und dem Jungfernstieg und führt so die historisch gewachsene Straßenrandbebauung fort. Hier ist die Großbaustelle in der Lübecker Straße mit Kran zu sehen.
Foto: Eckhard Meier
Innenhof: Hier ist die Baustelleneinrichtung im Innenhof zu sehen. Im Gegensatz zu den vielfältig gestalteten Außenseiten entsteht nach innen ein Hof, der einen Brunnen, die sogenannte Wasserachse mit begleitenden pyramidenförmigen Bäumen erhält.
Innenhof: Der Innenhof heute. Der Altbau flankiert vom Anbau mit Brunnenstein.
Foto: Eckhard Meier
Baustelle mit Zaun: Die Gebäudeecke an der Kreuzung Weberstraße/Lübecker Straße wird durch die Anordnung eines Erkers über der Eingangsanlage - hier noch durch Bauzaun und Gerüst verdeckt - besonders betont.
Foto: Eckhard Meier
Foto: Eckhard Meier
OH - Aufbruch in die Zukunft:
Der Blick von der Parkfläche vor dem Parkhaus auf den Neubau in der Bauphase.
Foto: Eckhard Meier
Verbindung von Alt und Neu: Ein Durchbruch zum Neubau verbindet nun das Alte mit dem Neuen. Das Portal wird abgebaut und an anderer Stelle wieder eingefügt (Rundbogentür Innenhof).
Foto: Eckhard Meier
Sorgfalt bei historischen Bauteilen: Hier sieht man die Sorgfalt bei der Sicherung der historischen Bauteile.
Foto: Eckhard Meier
Foto: Eckhard Meier
Die Rampe: Eine Rampe führt nun zum neuen Eingang Ecke Weberstraße/ Lübecker Straße. Links sieht man die vorspringende Fassadenfront, hinter der sich im Obergeschoss der Ostholstein-Saal befindet.
Foto: Eckhard Meier
Kurz vor der Fertigstellung: Durch die konsequente Beschränkung der Höhenentwicklung des Neubaus bleibt das alte Landratsamt trotzdem dominierend im Gesamtgefüge des Gebäudekomplexes.
Rampe: Rampe zum Eingang Bauordnung mit Sicht auf den Vorbau der Glasfassade des Ostholstein-Saals.
Kurz vor der Fertigstellung: Mit der Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus der Kreisverwaltung am 17. November 1978 sind die Bauten für die Unterbringung der Dienststellen des 1970 geschaffenen Kreises Ostholstein vorerst abgeschlossen.
Lageplan des Kreishauses: Das Kreishaus ist eingerahmt vom Jungfernstieg, der Carl-Maria-von-Weber-Straße und Lübecker Straße.
Kreishaus Anbau - Rückseite: Blick auf den Anbau Kreishaus von der Ecke Jungfernstieg/ Lübecker Straße mit Sitzecke und der Skulptur "Die Lesende"
Putten: Inzwischen zieren die Putten mit Frucht- und Blumenkörben von der Toreinfahrt des alten Regierungsgebäudes (siehe Bild 14) den Vorplatz des Altbaus. Sie verschwinden zum Teil in den üppigen Rhododendrensträuchern.
Kreistags-Sitzung: Erste konstituierende Sitzung im neuen
Ostholstein-Saal.
Grenzstein: Auch die Grenzsteine des Fürstentums Lübeck können auf dem Vorplatz des Altbaus (Lübecker Straße) entdeckt werden.
Grenzstein: Auch die Grenzsteine des Fürstentums Lübeck können auf dem Vorplatz des Altbaus (Lübecker Straße) entdeckt werden.
Das Ostholsteiner Wappen als Mosaik:
Der Ostholstein-Saal (Sitzungssaal) ziert das Wappen des Kreises Ostholstein in Mosaiktechnik. Der Künstler Oscar Kehr-Steiner (geb. 1904 in Hamburg) fertigte 1978 das bedeutende Emblem.
Eingang Bauordnung: Blick auf den Anbau Kreishaus von der Ecke Lübecker Straße/ Carl-Maria-von-Weberstraße. Vorbau mit Schriftzug "Kreishaus".
Anbau Kreishaus - Eingang Bauordnung: Blick auf den Anbau des Kreishauses von der Stellplatzanlage: Ecke Carl-Maria-von-Weber-Straße/ Lübecker Straße. Blick auf Kreishaus Anbau, Eingang Bauordnung. Im Vordergrund Zuweg zur Stellplatzanlage mit Infotafel
Kreishaus Anbau - Rückansicht: Blick vom Jungfernstieg auf dem rückwärtigen Eingang zur Ausländerbehörde mit Infotafel.
Der Brunnenstein: Blick vom Pausenraum in den Innenhof auf den Brunnenstein mit Wasserlauf, gesäumt von zwei Reihen Säulen-Hainbuchen.
Wasserspiel im Innenhof: Blick auf den Brunnenstein (Granit) mit seinem geschwungenen Wasserlauf.
Sanierung Altbau 2020: Haupteingang des Kreishauses in der Lübecker Straße 41. Das Portal und die Fassade sind eingerüstet. Das Dach wird saniert.
Sanierung des Altbaus 2020: Die Fassade auf der Rückseite des Altbaus (Ansicht Innenhof) ist eingerüstet. Eine Leiter und ein Fallrohr zum Austausch der Dachziegel sind davor eingezäunt. Spätestens jetzt räumen die Marder ihr Eigenheim aus dem Dachstuhl des Kreishauses.
BIELING ARCHITEKTEN
Erweiterungsbau Kreishaus (Nordansicht): Perspektive Lübecker Straße. Das Modell von 2019 des geplanten Erweiterungsbaus zeigt
Büroräume, Sitzungsräume und Sozialräume
im offenen und lichten Stil.
BIELING ARCHITEKTEN
BIELING ARCHITEKTEN
Kreishaus Erweiterungsbau: Einbettung des Neubaus in den Innenhof mit Nauanlage der Grünflächen.
BIELING ARCHITEKTEN
Angaben zur Herkunft von Bildern und Texten:
Danksagung
Der Kreis Ostholstein bedankt sich ganz herzlich für die Unterstützung beim Büro für Eutiner Stadtgeschichte Frau Regine Jepp (Recherche, Bilder und Text), bei Herrn Eckhard Meier sowie Herrn Peter Krauß (siehe Kennzeichnung).