Landrat Timo Gaarz bringt Beratungsvorlage für ein mögliches Katastrophenschutzzentrum in die Kreisgremien ein
Eutin. Timo Gaarz: Optimierung des Bevölkerungsschutzes ist ein Dauerlauf
In Folge geopolitischer Entwicklungen, Naturkatastrophen und eines wachsenden Sicherheitsbedürfnisses strebt der Kreis Ostholstein an, den Bevölkerungsschutz als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge weiter zu stärken.
Aufgrund dessen hat Landrat Gaarz, wie im Kreistag bereits angekündigt, dem Ausschuss für Sicherheit und Gesundheit für die kommende Sitzung am Dienstag (13.05.2025) eine Vorlage zur möglichen Errichtung eines Katastrophenschutzzentrums vorgelegt.
Mit dieser Vorlage unterstreicht Landrat Timo Gaarz die Bedeutung des Katastrophenschutzes in der heutigen Zeit. Bereits zu seinem Amtsantritt hat der Landrat die Stärkung des Katastrophenschutzes als einen seiner wesentlichen Arbeitsschwerpunkte bezeichnet. Vor diesem Hintergrund vertritt der Landrat auch die Interessen der 11 Kreise im Küstenschutzbeirat des Landes sowie in der Landesfeuerwehrversammlung und dem Feuerwehrausschuss.
Die derzeit dezentral organisierten Katastrophenschutzeinheiten wie Feuerwehren, DRK, DLRG oder THW können in einem Katastrophenschutzzentrum gebündelt werden. Um den Katastrophenschutz in Ostholstein zukunftssicher und effizient aufzustellen und auf größere Schadenslagen angemessen reagieren zu können, sind vorbereitende Planungen und strukturelle Vorhaltungen zu treffen. Hierunter sind bspw. die kurzfristige Unterbringung von Personen, die Lagerung von Einsatzmaterialien (Schutzkleidung, Lebensmittel) und deren bedarfsgerechte Verteilung im Kreis sowie die logistische Unterbringung von Einsatzfahrzeugen zu fassen. Diese Anforderungen erfüllt ein Katastrophen- und Bevölkerungsschutzzentrum als „Leuchtturm der Krisenbewältigung“.
Als Träger des Rettungsdienstes und als Teil der Katastrophenschutzeinheiten des Kreises Ostholstein würde eine Kooperation zwischen Katastrophen- und Bevölkerungsschutz sowie Rettungsdienst auf einer gemeinsamen Liegenschaft zum einen durch den aktuell vorteilhaften Zeitpunkt und insbesondere durch eine gemeinsame Lagerwirtschaft, gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen und bestimmter Einrichtungen wie Waschhalle oder Digitalfunk-Servicestelle wirtschaftliche und organisatorische Synergien im Sinne eines ganzheitlichen Bevölkerungsschutzes heben.
„Gerade für einen großen Flächenkreis wie Ostholstein sind moderne Katastrophenschutzzentren die Grundlage für die Schaffung zukunftssicherer und leistungsfähiger Strukturen in diesem Bereich. Die Optimierung des Bevölkerungsschutzes ist ein Dauerlauf. Daher ist es notwendig, dass die Verwaltung zusammen mit dem Kreistag und den Einsatz- und Rettungsdiensten im Katastrophenschutz eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegt. Dieser Dreiklang von Verwaltung, Kreistag und den ehrenamtlichen Kräften im Katastrophenschutz ist für die Fortschreibung eines starken Bevölkerungsschutzes vor Ort unerlässlich“, betont Landrat Timo Gaarz die strategische Bedeutung des Vorhabens. „Mit dem Zentrum können nicht nur Synergien zwischen Rettungsdienst und Katastrophenschutz verstärkt, sondern auch eine zentrale Anlaufstelle für unsere ehrenamtlichen Kräfte geschaffen werden, die eine professionelle Unterbringung sicherstellt.“
Nach dem Besuch des Katastrophenschutzzentrum des Kreises Stormarn in Hammoor durch den Landrat im März hat die Verwaltung für die Ausschussmitglieder bereits ebenfalls einen Besichtigungstermin organisiert.
Noch in diesem Monat tauscht sich Landrat Gaarz u.a. mit Stormarns Landrat Dr. Henning Görtz sowie dem zuständigen Abteilungsleiter für Bevölkerungsschutz im Innenministerium, Tilo von Riegen, aus.
„Ich freue mich sehr, dass der Kreistag die Optimierung des Bevölkerungsschutzes ebenso als unerlässlich anerkennt. Gerade dieser Schulterschluss zwischen Verwaltung und Kreistag zeichnet den Kreis Ostholstein aus“, so der Landrat.
Der Ausschuss wird, nach entsprechender Beratung, die Verwaltung voraussichtlich mit der Prüfung einer Planung für die Errichtung eines Katastrophenschutzzentrums beauftragen.
Die Ausschusssitzung beginnt um 17:00 Uhr und findet im Ostholstein-Saal der Kreisverwaltung statt. Die Sitzung wird auch per Livestream ins Internet übertragen (www.kreis-oh.de/livestream).
Katastrophenschutz wird weiter gestärkt durch Kreis und Land
Der Kreis Ostholstein als untere Katastrophenschutzbehörde , vertreten durch den Landrat, hat der Freiwilligen Feuerwehr Göhl ein neues Mehrzweckfahrzeug (MZF) übergeben. Das moderne Einsatzfahrzeug dient als Führungsfahrzeug für die 4. Brandschutzbereitschaft Schleswig-Holstein (BSB SH) und ist ein weiterer Schritt in der Umsetzung des neuen Katastrophenschutzkonzepts des Landes.
Dirk Westphal, Bereitschaftsführer der 4. Brandschutzbereitschaft SH von der Freiwilligen Feuerwehr Göhl, wurden vom Landrat Anfang Mai symbolisch die Schlüssel übergeben.
Landrat Timo Gaarz betont: „Mit der Übergabe wird die Führungsfähigkeit im Katastrophenschutz weiter gestärkt.“
Das MZF befördert die Bereitschaftsführung, ist als seine Führungsunterstützung unterwegs und wird ebenfalls mit Funkpersonal besetzt.
Im Zuge der Neuordnung des Katastrophenschutzes in Schleswig-Holstein wurden landesweit 15 Brandschutzbereitschaften aufgestellt. Der Kreis Ostholstein stellt in ganzen Teilen die 4. Brandschutzbereitschaft und zusammen mit der Hansestadt Lübeck die 10. Brandschutzbereitschaft. Die Fahrzeuge stehen daher in unmittelbarer und uneingeschränkter Zugriffsgewalt des Landes und können bei Bedarf in Schadenslagen eingesetzt werden. Sie stehen den Kommunen und Wehren auch als Ergänzung des kommunalen Brandschutzes zur Verfügung, soweit hierdurch die Aufgaben des Katastrophenschutzes und des Zivilschutzes des Landes Schleswig-Holstein nicht beeinträchtigt werden.
Quelle: Kreis Ostholstein