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Schienenhinterland-Anbindung: Kreis ist aktiv und koordinierend tätig

Autor/in: Die Pressesprecherin
Quelle: Kreis Ostholstein

Eutin / Oldenburg i.H. Von Zurückhaltung des Kreises bei der Durchsetzung einer verträglichen Trasse für die Schienenhinterland-Anbindung könne nicht die Rede sein, heißt es heute (13. April) in einer Pressemitteilung aus dem Kreishaus. Das Gegenteil sei der Fall, betonte der stellvertretende Landrat Ulrich Rüder in einer Reaktion auf die Berichterstattung in den Lübecker Nachrichten am Sonntag vom 11. / 12. April. Darin hatte sich der ehemalige Landtagsabgeordnete Gerhard Poppendiecker als Arbeitskreis-Sprecher der Nord-SPD „verwundert“ über die Zurückhaltung des Kreises bei der Streckenplanung zur Schienenhinterland-Anbindung gezeigt und „entschiedeneres Eintreten“ für den Nordkreis gefordert.

Rüder: „Der Kreis übernimmt in dieser Frage bereits eine ausgesprochen aktive und zudem koordinierende Rolle für die Region. Wir haben alle Gemeinden – auch im Nordkreis – stets in ihren Forderungen gegenüber der Bahn und dem Bundesverkehrsministerium unterstützt.“ Dabei wurde immer deutlich gemacht, dass sich eine Realisierung der Schienenhinterland-Anbindung an den Interessen der Menschen vor Ort orientieren müsse und nicht auf Kosten der Region durchgesetzt werden dürfe. Im Dezember 2009 habe sich zudem Landrat Reinhard Sager in einem Gespräch mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Enak Ferlemann mit Nachdruck dafür eingesetzt, dass auch für den Nordkreis Trassenvarianten untersucht werden müssten. Auch gegenüber Vertretern der Deutschen Bahn wurde mehrfach – unter anderem bei einer Gesprächsrunde im Kreishaus im Januar -  die besondere Problematik der Streckenführung auf der Bestandstrasse hervorgehoben und die Prüfung von Streckenvarianten auch in den Gemeinden nördlich der Lübecker Bucht eingefordert.

Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen und den Gemeinden eine fachlich fundierte Argumentationsgrundlage zur Verfügung zu stellen, so Rüder weiter, habe der Kreis Ostholstein im September 2009 die Durchführung einer „Betroffenheitsanalyse“ im Planungsausschuss des Kreistages mit breiter Mehrheit beschlossen. Im März wurde die Analyse in Auftrag gegeben. Unter Federführung des Kreises und in Kooperation mit den Aktiv-Regionen „Wagrien-Fehmarn“ und „Innere Lübecker Bucht“ ermitteln die Gutachter demnächst die Betroffenheiten von Bewohnern und touristischen Betrieben in der Region durch die Schienen-Anbindung der festen Fehmarnbelt-Querung. Der stellvertretende Landrat hierzu: „Die Analyse wird ganz gezielt auch für den Nordkreis durchgeführt, um Varianten zu berücksichtigen und die unterschiedlichen Lärmbelastungen darzustellen.“ Örtliche Belange und Problempunkte würden unter anderem über Workshops vor Ort in die Analyse integriert. „Im Ergebnis wird der Kreis den Gemeinden mit der „Betroffenheitsanalyse“ ein Instrument an die Hand geben, das eine fundierte und schlagkräftige Argumentation gegenüber der Bahn und dem Bundesverkehrsministerium erlaube und mit dem man gemeinsam für eine verträgliche Streckenführung kämpfen werde“, erklärte Ulrich Rüder.

Darüber hinaus mache sich der Kreis nach wie vor für ein Raumordnungsverfahren stark. Der Kreis habe sich in Gesprächen mit dem Wirtschafts- und Innenministerium ausdrücklich für ein solches Verfahren eingesetzt, so Rüder, weil es eine differenzierte Prüfung der Einflüsse und Beeinträchtigungen durch die verschiedenen Trassenführungen auf Mensch und Umwelt erlaube und über Stellungnahmen die Interessen der Gemeinden und Anwohner eingebracht werden können. In einem Schreiben an den Innenminister habe Landrat Sager die Notwendigkeit für ein solches Verfahren aus Sicht der Region noch einmal hervorgehoben und auf die Durchführung gedrungen. Der stellvertretende Landrat: „Die Vorgehensweise des Kreises macht deutlich, das hier sehr aktiv auf verschiedensten Ebenen und mit allen fachlichen Mitteln an der Durchsetzung einer verträglichen Trassenführung gearbeitet wird.“