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Kreis Ostholstein zeichnet sechs Ehrenamtler aus

Cismar. Im feierlichen Ambiente des Klosters Cismar wurden heute (3. Juli) sechs ehrenamtlich tätige Ostholsteinerinnen und Ostholsteiner für ihre besonderen Verdienste von Kreispräsident Harald Werner und Landrat Reinhard Sager ausgezeichnet.

Mit dieser Form der Würdigung der besonderen Verdienste der Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler möchte der Kreis die Anerkennung und Wertschätzung des Ehrenamtes noch einmal mehr unterstreichen.Die Ehrennadel des Kreises Ostholstein erhielten in diesem Jahr Heidemarie Juhl-Damberg aus Techau, Sven Schönke aus Eutin, Kristina Knorr aus Heiligenhafen, Hartmut Dahlmann aus Lensahn sowie Anne und Fritz Vehres aus Süsel. Für die musikalische Begleitung während der Feierstunde sorgten Michael Mull und Falk Stankus von der Kreismusikschule Ostholstein. Nach der Begrüßung durch Kreispräsident Harald Werner, hielt der Präsident des DRK Landesverbandes Schleswig-Holstein e.V., Georg Gorrissen, die Ansprache.

Die ehrenamtlich aktiven Bürgerinnen und Bürger sind der Rückhalt einer straken Gesellschaft. Für sie sind der gesellschaftliche Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung Herzensangelegenheiten. Das zeigt sich auch in der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv einzubringen. Jeder, der heute gewürdigt worden ist, hat sich auf seine Weise und im Rahmen seiner Möglichkeiten in vielen Jahrenn durch sein ehrenamtliches Engagement für die Allgemeinheit eingesetzt und dazu beigetragen, dass vielfältige Hilfen möglich wurden. Menschen, die freiwillig ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Kraft in die ehrenamtliche Tätigkeit investieren gebührt Lob, Dank und Anerkennung.

Mit der Ehrennadel des Kreises Ostholstein wurden ausgezeichnet:

 

Heidemarie Juhl-Damberg engagiert sich seit vielen Jahren als 1. Vorsitzende für die Alzheimer Gesellschaft Lübeck und Umgebung. Im Jahre 2001 hat sie federführend mit einigen Mitstreiterinnen die seinerzeit erste Tagespflege für demenziell erkrankter Menschen in Bad Schwartau, die „Villa Humanitas“ unter der Trägerschaft der Alzheimer Gesellschaft Lübeck und Umgebung gegründet. Bis heute werden hier 14 „Gäste“ – so werden die Besucher genannt – von professionellen Pflegekräften, Präsenz-kräften und auch von ehrenamtlichen Mitarbeitern begleitet. 2005 wurde eine zweite in Lübeck gelegene Tagespflege eingerichtet. Ebenfalls 2005 wurde die erste Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz eröffnet. Alle drei Einrichtungen waren nur mit einer erheblichen privaten Finanzierung durch „Heidi Damberg“ möglich. Sie wurden auch in den Startjahren finanziell von ihr unterstützt. In den Folgejahren wurden von Frau Juhl-Damberg Gesprächskreise für Angehörige ins Leben gerufen. Hier ist es den Angehörigen von Menschen mit Demenz möglich, sich auszutauschen bzw. sich Rat und Trost zu holen. 2013 wurde gemeinsam mit einer Freundin eine „Aktiv-Gruppe“ gegründet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Gruppe treffen sich 14-tägig, um einen guten Tag zu ver-bringen. Für die Erkrankten bedeutet es, dass man trotz Demenz etwas „Normales“ erleben kann. Die Alzheimer Gesellschaft Lübeck und Umgebung bildet Helferinnen aus. Diese Helferinnen gehen stundenweise zur Entlastung in die häusliche Umgebung. Diese Schulungen wurden maßgeblich von Frau Juhl-Damberg initiiert und begleitet. Zu ihren Aufgaben zählt auch die Organisation der Lübecker Alzheimer Tage sowie das Halten von Vorträgen in Seniorenkreisen, Altenheimen und anderen Organisationen. Ziel dieser Veranstaltungen ist, das Thema „Demenz“ aus der Tabuzone zu holen und möglichst viele Menschen dafür zu sensibilisieren.

 

Hartmut Dahlmann ist von 1984 bis 1986 sowie von 1990 bis heute als ehrenamtlicher Mitarbeiter für die Opferschutz-organisation WEISSER RING e. V. aktiv. Während dieser Zeit hat er ca. 350 Kriminalitätsopfer beraten und betreut. Er hat diesen Menschen in ihrer seelischen und auch finanziellen Not geholfen. Dabei hat Herr Dahlmann mehrere 1.000 Stunden Opferarbeit geleistet und dazu den gesamten Kreis Ostholstein mit seinem Auto bereist. Bei dieser Mitarbeitertätigkeit handelt es sich um ein reines Ehrenamt. Das heißt, eine Aufwandsentschädigung wird von der Opferschutzorganisation nicht gezahlt. Auch als Gemeindevertreter hat Herr Dahlmann sich von 1986 bis 2003 ehrenamtlich engagiert. Zudem unterstützt Herr Dahlmann seit 2003 bis heute den weltbekannten „Triple-Ultra-Triathlon Lensahn“. Hier leistet er den Shuttle-Service für die anreisenden Sportlerinnen und Sportler von den umliegenden Flughäfen und Bahnhöfen. Zudem stellt er private Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung. Es sei auch noch erwähnt, dass Hartmut Dahlmann seit 2011 als 2. Vorsitzender sowie seit 2013 zusätzlich als Schriftführer im Siedlerbund Lensahn ehrenamtlich tätig ist.

Sven Schönke engagiert sich seit über 30 Jahren für die DLRG. Nach den Erzählungen der Familie musste Herr Schönke mit sieben Jahren zur DLRG, um schwimmen zu lernen, weil seine Schwester in den Großen Eutiner See gefallen war. Zum Glück ist nichts passiert. Er ist nicht gern in die Schwimmhalle gegangen. Aber umso mehr hat ihm die DLRG-Tätigkeit gefallen. Schon in jungen Jahren hat er diverse Schwimmabzeichen erworben, er wurde Ausbildungshelfer für das Anfängerschwimmen und hat auch die Prüfung zum Sanitätshelfer abgelegt. Im Februar 1994 wurde Sven Schönke zum Technischen Leiter der DLRG Eutin gewählt. Hier ist er bis heute für den gesamten Bereich Ausbildung und Einsatz verantwortlich. Seit über 25 Jahren übt er die Tätigkeit als Rettungsschwimmer aus. Er ist Träger des DLRG-Verdienstzeichens in Gold und Kreisbeauftragter, Träger der Lebensrettungsmedaille für eine am 29.06.2002 durchgeführte Lebensrettung aus Wassergefahr sowie der Fluthelfermedaille des Landes Sachsen-Anhalt und des Bundes. Für unzählige Veranstaltungen ist er mit seinen Helferinnen und Helfern als Verantwortlicher für Siche¬rungsmaßnahmen im Einsatz. Als Technischer Leiter und Ausbilder achtet er aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen auf Sicherheit und auf die Einhaltung der Richtlinien und Prüfungsordnungen und gibt diese auch an den Nachwuchs weiter.

Kristina Knorr ist seit über 46 Jahren Mitglied des Spielmannszuges Heiligenhafen; seit 31 Jahren 1. Vorsitzende. Mit acht Jahren ist Frau Knorr in den damaligen Schülerspielmannszug eingetreten. 1986 wurde dieser zum Spielmannszug Heiligenhafen und im April 1992 als Verein ins Vereinsregister eingetragen. Die größten Feste des Spielmannszuges Heiligenhafen werden von Frau Knorr als Vorstandsvorsitzende maßgeblich mit geplant, vorbereitet und durchgeführt. Insbesondere ist hier das Muko-Musikfest im Jahre 1997 zu erwähnen. Der Erlös von über 15.000 DM wurde vom Spielmannszug an die Mukoviszidose-Stiftung unter der Schirmherrschaft von Christiane Herzog, der Gattin des damaligen Bundespräsidenten, gestiftet. Auch die Teilnahmen an besonderen Musikfesten, Unternehmungen und Wertungsspielen wurden von Kristina Knorr bis ins kleinste Detail organisiert, und sie war stets dabei. Hier ist als Beispiel zu nennen das Internationale Musikfest mit Wertungsspielen in Husum im Jahre 1994. Hier wurde der 3. Platz belegt. Oder auch das Internationale Musikfest zugunsten herzkranker Kinder im Jahre 1996. Im März 2016 wurde zur Mitgliedergewinnung der Mini-Club ins Leben gerufen. Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren werden von Frau Knorr und einigen Spielleuten spielerisch an die Musik und den Rhythmus des Spielmannszuges herangeführt. Zum Alltag eines Spielmannszuges gehören natürlich auch die normalen Auftritte in Heiligenhafen und Umgebung, Übungsabende, Vorstandssitzungen, Weihnachtsfeiern und Jahreshauptversamm-lungen. Termine, bei denen Frau Knorr selten fehlt. Frau Knorr engagiert sich für den Spielmannszug Heiligenhafen hingebungs- und aufopferungsvoll, und sie steht „ihrem“ Verein loyal zur Seite.

 

Anne und Fritz Vehres wirken seit 1980 im Theaterverein Süsel e. V. – damals noch „De Fidelen Süseler“ - mit. Unter ihrer beider Federführung erfolgten der Erwerb und die umfangreiche Planung für den Um- und Ausbau einer alten Scheune zur heutigen „Kulturscheune Süsel“, die 1988 eröffnet wurde.

Anne Vehres ist seit über 35 Jahren ehrenamtliche Geschäftsführerin des Vereins. Sie ist zuständig für die Organisation der ca. 70 Veranstaltungen im Jahr; hier auch mit anderen Theatern und Musikern, wie z. B. Timmerhorst, Lübeck-Jazz, dem Theater Kombinale, dem Kabarettisten Hans Scheibner oder dem plattdeutschen NDR-Entertainer Gerd Spiekermann. Frau Vehres führt Regie bei den Theaterstücken, spielte aber auch unzählige Male selbst mit. Sie kümmert sich um den Einsatz der Techniker, der Kartenverkaufskraft, der Mitglieder am Tresen und an der Garderobe, ohne deren Engagement es nicht geht.

Fritz Vehres ist seit fast 40 Jahren aktiver Theaterspieler. Von 1984 bis 2015 war er der 1. Vorsitzende des Vereins. Herr Vehres ist der „Baumeister an der Kulturscheune“, er kümmert sich um alle technisch-organisatorischen Belange. Nach der Grenzöffnung trug er dazu bei, dass die Plattdeutsche Bühne aus Wismar hier auftrat und die Süseler dort ihre regelmäßigen Gastspiele gaben. Herr Vehres öffnete die Kulturscheune für Sitzungen der Gemeindevertretung, für Ausstellungen, Musikdarbietungen und Theater von auswärts. Engagiert gestaltet das Ehepaar Vehres die an der Laurentius-Kirche durchgeführten plattdeutschen Gottesdienste mit. Ihr Motto lautet: „Die niederdeutsche Sprache muss erhalten bleiben und gepflegt werden“.

 

 

Autor: Die Pressesprecherin, 04.07.2018 
Quelle: Kreis Ostholstein